Du hast gerade ein Baby bekommen und fragst dich, ob du eine Tragejacke brauchst? Brauchen tust du sie nicht, aber warum sich die Investition trotzdem lohnt und welche Tragejacke(n) ich besonders empfehlen kann, liest du in diesem Beitrag.
Was mich schon immer gestört hat: als Schwangere oder stillende Mutter kannst du deinen individuellen Style oft für einige Monate – oder Jahre – an den Nagel hängen. Die normale Kleidung passt nicht, Umstands- und Stillmode ist zwar praktisch aber oft nicht stylish und extra oversized zu kaufen, muss auch nicht unbedingt sein und sieht auch nur bei den Models auf Instagram gut aus. Zum ersten Mal habe ich nun eine Tragejacke gefunden, mit der ich auch schon häufiger auf der Straße angesprochen wurde, weil sie wirklich schön ist. Meinen Produkt-Tipp findest du hier!
Aber zunächst einmal die wichtigsten Fragen:
Brauche ich eine Tragejacke?
Beim ersten Baby stellte ich mir die Frage: brauche ich eine Tragejacke? Und die Antwort ist natürlich nein, brauche ich nicht. Es funktioniert auch anders. Wenn man aber viel trägt und mehrere Kinder hat ist es auf jeden Fall deutlich komfortabler. Als Mutter steckt man in der Schwangerschaft und in den ersten Jahren mit Baby viel zurück. Viele Dinge werden komplizierter, aufwendiger und verursachen dadurch einfach Stress. Deshalb plädiere ich dafür, sich Dinge einfacher zu machen und sich das auch zu gönnen.
Beim ersten Baby hatte ich keine Tragejacke und habe mit Work-arounds gearbeitet. Ich habe das Baby beispielsweise mit unter die Umstandsjacke oder einen weiten Parka gesteckt und das Stück des Reißverschlusses, das nicht mehr zuging mit einer Babydecke oder einem dicken Schal gefüllt – schön sah das natürlich nicht aus, ging aber.
Bald merkte ich, dass es bei Regenwetter sehr unpraktisch war, die Jacke so zu tragen. Lange überlegte ich, ob es mir das Geld wert ist, denn eine Tragejacke kostet meist auch über 100€. Dennoch entschied ich mich für eine Softshelljacke. Die war sehr praktisch, aber vom Style war sie mir für manche Situationen eigentlich zu sportlich. Trotz allem habe ich die Anschaffung nie bereut und sie hat mir auch bei den weiteren Kindern gute Dienste geleistet.
Wer mehr als ein Kind hat weiß, die zweiten werden deutlich mehr getragen als die ersten. Nach Kind 2 und 3, nach Anschaffung meiner geliebten Rookie-Trage und immer unterwegs, war mir klar, dass eine oder sogar zwei Tragejacken durchaus angemessen sind.
HINWEIS: Im unten verlinkten Beitrag seht ihr sowohl meinen anfänglichen Work-around als auch die Softshell-Tragejacke.
Für wen eignet sich eine Tragejacke?
Eine Tragejacke eignet sich eigentlich für jedes Elternteil, das das Baby in der Trage trägt. Je nach Größe und Figur gibt es Modelle, die besser oder schlechter sitzen.
Wenn du sehr groß oder curvy bist, würde ich eine Marke empfehlen, die nicht nur in One Size kommt, sondern individuelle Größen hat.
Was muss ich beachten?
Was du beim Kauf beachten solltest: für welchen Zweck benötigst du die Jacke?
Brauchst du eine Tragejacke für Spaziergänge in der Natur, Spielplatz und Wald? Oder bist du nur in der Stadt unterwegs, möchtest die Tragejacke aber auch mal zu eleganteren Anlässen anziehen?
Wenn du viel draußen in der Natur unterwegs bist und das bei jedem Wetter, empfiehlt es sich ein robusteres Modell zu wählen, das außerdem wasserabweisend ist. Für die Stadt empfehlen sich auch beispielsweise Wolljacken. Wenn es regnet musst du hier natürlich daran denken einen Schirm mitzunehmen.
Tragejacken kommen in den unterschiedlichsten Ausführen. Anhand meiner Produktempfehlung gehe ich ein paar Kriterien durch, die sich in meiner Erfahrung (nach dem Tragen von drei Kindern) besonders bewährt haben.
Produktempfehlung Tragejacke
Vor kurzem wurde ich durch eine Kooperationsanfrage auf die Tragejacke von Najell aufmerksam und habe mich für das Modell Najell Tragejacke in Ivory White entschieden.
HINWEIS: ich habe sie neutral getestet und würde sie nicht empfehlen, wenn ich sie nicht tatsächlich sehr gut fände!
Weiches und angenehmes Material
Die Tragejacke von Najell in Teddyoptik ist extrem angenehm zu tragen. Sowohl außen (Teddy-Stoff) als auch innen (Fleece) ist sie weich und anschmiegsam. Man kann sie sowohl bei kühlem Herbstwetter tragen als auch, mit etwas dickerem Pulli darunter, im Winter.
Beruhigend finde ich auch die Oeko-Tex Klasse 1, gerade da unser Sohn die Jacke natürlich direkt angelutscht hat.
Wickeloptik für bestmögliche Passform
Durch die Wickeloptik kann man die Weite individuell anpassen – je nach eigener Figur und Größe des Tragebabys. Besonders hochwertig ist, dass der Gürtel auf der einen Seite durch einen Schlitz in der Jacke gezogen wird und somit so zu binden ist, dass nichts Falten wirft oder komisch aussieht.
Ein extra Halswärmer sorgt dafür, dass es auch dem oder der Tragenden nicht kalt an den Hals zieht.
Größe
Die Jacke ist nur in einer Einheitsgröße erhältlich. Das ist aus meiner Sicht der einzige Nachteil. Ich bin nicht besonders groß (1,65 m) und trage ein aktuell rd. 7-8 kg schweres Baby (rd. 75 cm groß) und dabei sitzt die Jacke gut. Allerdings, je nachdem wie ich sie binde, schauen die Innentaschen unter der Jacke heraus. Ohne es getestet zu haben, könnte ich mir vorstellen, dass es bei größeren Frauen in der Länge etwas zu kurz wird. In der Weite lässt sich die Jacke dafür sehr gut variieren, da genügend Stoff vorhanden ist und auch der Gürtel sehr lang ist.
Einsatzzweck
Die Tragejacke von Najell ist sehr vielfältig einsetzbar. Was mir besonders gefällt – sie kann auch ohne Baby getragen werden!
Oft verlässt man ja optimistisch mit Baby im Wagen das Haus nur um nach kurzer Zeit festzustellen, dass das Baby nun doch in die Trage will. Früher fand ich das mühsam, wenn ich auch noch dran denken musste, den Jackeneinsatz für die Tragejacke mitzunehmen. Mit der Jacke von Najell ist das super easy, weil man sie so schön eng oder weiter binden kann.
Wozu sich die Jacke aus meiner Sicht nicht eignet: für einen herbstlichen Besuch auf dem Spielplatz. Im Teddystoff verfangen sich leicht Blätter und Sand und lassen sich nur schwer wieder entfernen. Wasserabweisend ist sie natürlich auch nicht. Sie hält Nieselregen gut eine Weile stand, wenn es aber richtig regnet brauchst du einen Schirm.
Ausstattung & Besonderheiten
Anfangs dachte ich, die Jacke hätte keine Außentaschen – hat sie aber und zwar schön große. Das ist mit Kindern sehr praktisch, da sich hier leicht Taschentücher, Handy, Schlüssel oder Schnuller verstauen lassen.
Der mitgelieferte Halswärmer ist mein persönlicher Favorit, aber auch die tolle Verarbeitung des Gürtels gefällt mir sehr gut.
Alternativen
Neben der Teddystoff-Jacke gibt es auch noch die Daunenjacken in drei Farben (Sage Green, Black und Coconut Brown). Sie kommen mit der selben Ausstattung, sind aber zusätzlich wattiert und wasserabweisend. Auch sie sind äußerst stylish!
Preis
Die Teddystoff-Jacke kostet 99€. Das ist sicherlich nicht günstig, im Vergleich mit anderen Tragejacken liegt sie damit aber eher am unteren Ende des Spektrums. Die Daunenalternative ist mit 149€ etwas teurer.
Fazit
Wie bereits eingangs geschrieben – man braucht nicht zwingenderweise eine Tragejacke, sie macht einem das Leben aber an vielerlei Stellen einfacher. Für mich ist eine praktische und noch dazu schöne Tragejacke etwas, das ich mir gönne. Ein Baby viel zu tragen ist nicht immer nur einfach und praktisch. Es kann auch sehr anstrengend sein, weshalb ich nicht an allen Stellen Einschnitte machen will – beim Komfort, bei der Praktikabilität und meinem persönlichen Style. Deshalb würde ich mich jederzeit wieder so entscheiden.