Die Babyshower ist längst in unseren Breitengraden angekommen. Der neue Trend sind Gender Reveal-Partys. Die wenigsten Eltern warten bis zur Geburt, um das Geschlecht ihres Kindes zu erfahren. Ein neuer Trend aus Amerika, der Gender Reveal, verkündet mit ordentlichem Wumms und Tamm Tamm, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden wird. Was das genau ist und wie so eine Party abläuft, erfahrt ihr hier.
Was ist eine Gender Reveal-Party?
Gender Reveal oder zu Deutsch: „Wir erfahren gemeinsam, welches Geschlecht unser Baby haben wird“, ist auch bei uns mittlerweile total angesagt und ein Trend, der sich durch die sozialen Medien rasant verbreitet hat.
Bei diesem Event lassen sich die werdenden Eltern oder die Partyplaner:innen die wildesten Dinge einfallen, um auf spektakuläre Weise der Familie, Freunden oder der ganzen Welt das Geschlecht des werdenden Nachwuchses zu verkünden. Man kennt es mittlerweile von den unzähligen Insta-Muttis, die bildgewaltig einen Ballon zum Platzen bringen, auf dem ‚Boy or Girl?‘ zu lesen ist, um dann kreischend im Pink- oder Blaufarbenden Konfetti zu baden. Andere schneiden gemeinsam eine Torte an und die Farbe der Füllung verrät, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Den verrückten Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Während ihr auf eurer Babymoon-Reise die letzte Zeit zu zweit genießt, könnt ihr euch ja schon mal etwas überlegen.
Die 8 beliebtesten Wege der Verkündung:
- Torte mit farbiger Füllung wie Creme oder Schokolinsen
- Konfettikanone
- Luftballon oder eine Piñata gefüllt mit Konfetti in entsprechender Farbe
- farbiger Rauch aus einer Puderkanone
- farbiges Licht aus einer Mood-Lampe
- Cocktailparty mit farbigen Getränken
- bedruckte Shirts
- Baby-Kleidungsstück mit Aufschrift oder entsprechender Farbe
- Vintage-Tafel mit Verkündung
Wie läuft Gender Reveal Party ab?
Die Geschlechtsverkündung liegt zeitlich vor der Babyshower Festivität, in der Regel in der Mitte der Schwangerschaft, wenn man überhaupt erst sicher etwas erkennen kann. Bei der Party darf dann sogar der zukünftige Papa mit von der Partie sein. Wie das Ganze zelebriert wird, ist dabei ganz unterschiedlich. Entweder feiern die werdenden Eltern für sich allein als Paar oder gemeinsam mit Gästen. Zusammen enthüllt man feierlich die große Überraschung: Boy or Girl? Einige Eltern lassen das Ganze auch einfach filmen und versenden die kurzen Spots an die Familie oder teilen sie in den sozialen Medien.
Der Witz an der Sache: Nicht nur die Gäste wissen das Geschlecht des Babys noch nicht, auch die Mama und Papa in spe tappen vollends im Dunkeln, bis der Ballon platzt.
Lasst euch hier inspirieren, was für verrückte Wege und Möglichkeiten es gibt.
Wer organisiert die „Gender Reveal“-Party?
Ja, wie? Die Eltern wissen nicht, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Wer organisiert denn dann das Ganze?
In den USA ist es mittlerweile eine gängige Praxis, die/den untersuchende/n Ärzt:in darum zu bitten, das Geschlecht des Kindes auf einen Zettel zu schreiben und diesen in einem Umschlag an die Eltern zu übergeben. So können diese ohne den Hauch einer Ahnung den Zettel an die nächste Konditorei oder die zuständigen Partyplaner:innen weitergeben. In den meisten Fällen sind das beste Freund:innen, Angehörige, aber auch externe Planer:innen. Die Überraschung wird in jedem Fall groß! Und das Tolle ist: Die große Freude, der unvergessliche und emotionale Moment, wenn man weiß: „Es wird ein…“, kann auf der Gender Reveal Party direkt mit den wichtigsten Menschen gefeiert werden. Natürlich mit alkoholfreien Cocktails in passender Farbe.
Wen lädt man zur Gender Reveal Party?
Auch an diesem Punkt hat man freie Wahl. Vielleicht wollt ihr einen so wichtigen Moment ganz allein erleben und ihn erst im Nachhinein teilen. Das ist wie gesagt ok. Andere möchten nur die engsten Familienmitglieder dabei haben, wieder andere feiern gerne im Freundeskreis. Ganz andere lassen via Social Media die ganze Welt teilhaben. Wichtig ist, dass ihr euch einig seid und beide mit der Party und ihrem Ausmaß wohlfühlt.
Bringt man zur Party ein Geschenk mit?
Da man das Geschlecht des Kindes noch nicht kennt, empfiehlt sich die Wahl neutraler Geschenke. Kleidung die unisex funktionieren oder vielleicht Wohlfühlprodukte für die werdenden Eltern. Gutscheine sind auch immer sehr beliebt.
Kritik an Gender Reval-Partys
Während meines Studiums Anfang der 2000er sorgte bereits das Studienfach „Gender Studies“ für explosiven Diskussionsstoff. Es ging zum Beispiel um die Schaffung einer dritten Toilette für Menschen, die sich nicht zuordnen können oder wollen. Heute steht in Bewerbungen „männlich/weiblich/ divers“, was gut ist. Wir zerhackstückeln unsere Sprache in gendergerechte Häppchen und versuchen, unsere Kinder gleichberechtigt zu erziehen, um veraltete und ungerechte Geschlechterrollen und Stereotype aufzulösen. In Zeiten wie diesen überrollt uns ein Trend, der zwischen Pink und Blau keine Zwischentöne gelten lässt. Diversität oder transgender Menschen werden nicht abgebildet.
Inwieweit ihr euch das zu Herzen nehmen möchtet, bleibt natürlich euch überlassen und keinem soll der Spaß verdorben werden. Doch ansprechen muss man auch die negativen Aspekte.