Einmal im Jahr findet die Weltstillwoche statt.Die Weltstillwoche ist eine von der World Alliance for Breastfeeding Action (Waba) organisierte Aktionswoche. Es ist eine Kampagne, die das Stillen fördern und es zum Normalsten der Welt machen will. Denn Muttermilch ist nachweislich das beste für das Kind.
Denn nach wie vor werden weltweit viele Kinder gar nicht oder nur sehr kurz gestillt. Den Grund dafür sieht die Waba unter anderem in der aggressiven Werbung für Ersatznahrung. Gerade in ärmeren Ländern verbreite sich deshalb hartnäckig die Vorstellung, dass Ersatznahrung das Beste für das Kind sei. Aber auch die teils unzureichende Unterstützung beim Stillen durch Hebammen oder Krankenschwestern sieht die Waba kritisch. Die Allianz will mit ihrer Kampagne entgegenwirken. In 120 Ländern findet die Stillwoche statt und es beteiligen sich große Organisationen wie UNICEF und die WHO daran. Ziel ist es, das Stillen als artgerechte Ernährungsform von Babys zu etablieren. In Deutschland findet die Weltstillwoche übrigens jährlich in der KW 40 statt und nimmt damit Bezug auf die Länge einer jeden Schwangerschaft.
Gründe, warum Stillen toll ist
Abgesehen davon, dass Muttermilch die gesündeste Ernährung für Kinder ist, gibt es noch einige andere Gründe, warum Stillen toll ist.
Stillen ist nachhaltig
Ja, genau. Stillen ist nachhaltig, ökologisch und regional. Muttermilch kommt ohne Verpackung aus, muss nicht transportiert werden und ist auch noch ein natürlich nachwachsendes und erneuerbares Lebensmittel. In Zeiten, in denen wir alle so viel über das Thema „Nachhaltig leben“ diskutieren, ein unschlagbares Argument.
Stillen ist gesund und sozial
Säuglingsnahrung ist teuer. Nicht jeder Haushalt kann sich das leisten. In vielen Ländern strecken Mütter daher das Milchpulver mit Wasser. Dieses ist oft verunreinigt und führt zu Krankheiten bei den Kindern. Durch das Stillen kann jedes Kind in den ersten Monaten gut ernährt werden, egal wie hoch das Familienbudget ist.
Stillen bietet eine Ernährungssicherheit in Notfällen
In Ländern, die häufig Naturkatastrophen ausgesetzt sind oder in denen vielleicht Krieg herrscht, ist Stillen die sicherste und zuverlässigste Nahrungsquelle. Man muss keine Angst vor Nahrungsmittelengpässen haben
Wundersaft Muttermilch
Klar, Muttermilch ist gesund. Doch wie gesund und komplex sie tatsächlich ist, wissen nur die wenigsten Menschen. Die Arte-Dokumentation „Wundersaft Muttermilch“ widmet sich fast eine Stunde lang dem Thema Muttermilch. Es ist eine sehr spannende, informative und überraschende Dokumentation, die absolut sehenswert ist.
So erfährt man gleich zu Beginn der Dokumentation, dass sich Muttermilch bei Babys wie eine Art erste Impfung auswirkt. Tatsächlich stammen 30 Prozent der gesundheitsfördernden Mikroorganismen aus der Muttermilch.
Oder wusstest Du, dass es in Deutschland eine lange Tradition von Milchbanken gibt (und vor allem in der DDR gab)? Tatsächlich feiern die Milchbanken aktuell ein Comeback, weil die Nachfrage nach gespendeter Muttermilch immer größer wird. Denn mittlerweile weiß man, dass sie gerade frühgeborenen und kranken Kindern helfen kann. Für Mütter, die selbst nicht stillen können, ist in manchen Situationen gespendete Milch also ein wahrer Segen.Und in Schweden forschen Wissenschaftler bereits seit über 20 Jahren an Muttermilch als Medikament gegen Krebs. Dort entdeckte man bereits vor vielen Jahren ein Protein in der Milch, das wohl Tumorzellen abtötet, ohne dabei anderes Gewebe zu zerstören. Muttermilch: Sie scheint ohne Übertreibung tatsächlich ein Wundersaft zu sein.
10 Fakten, die du über Muttermilch unbedingt wissen solltest
- Je nach Geschlecht des Babys unterscheidet sich die Muttermilch in ihrer Zusammensetzung: Milch für Jungs ist reicher an Fett und Proteinen, Mädchen bekommen dafür insgesamt mehr Milch.
- Das Kolostrum, Milch, die etwa in den ersten 24 bis 48 Stunden produziert wird, dient vor allem dem Aufbau der Immunabwehr des Kindes.
- Muttermilch verändert sich im Laufe des Tages und passt sich dem Bedarf des Babys an, so entwickeln Kinder auch den Tag-Nacht-Rhythmus.
- Muttermilch kann Kinder ihr Leben lang vor Übergewicht schützen.
- Muttermilch kann Allergien vorbeugen.
- Die Menge der Milch reguliert sich über die Nachfrage.
- Das Brustgewebe reagiert auf die Zusammensetzung des Baby-Speichels und produziert entsprechende Antikörper bei Krankheiten. Sie stärkt also das Immunsystem.
- Stillen ist auch für Mütter gesund: Es reduziert das Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken.
- Die Milch ist zu Beginn des Stillens eher wässrig und stillt den Durst. Erst nach längerem Saugen gelangt das Kind an die fetthaltigere Milch.
- Die Zusammensetzung der Kohlenhydrate in der Milch wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Hirns vom Baby aus.
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