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Die gängigsten 8 Kita-Krankheiten

Kita-Krankheiten
Geschätzte Lesedauer: 6 Minuten

Was tun bei Hand-Mund-Fuß und Läusen?

Wir haben alle schon so Sätze gehört wie: „Das erste Kita-Jahr ist das schlimmste“, oder „Am Anfang sind die Kinder dauerkrank.“ Und wie oft haben wir nicht geglaubt, dass Kita-Krankheiten uns so oft heimsuchen werden, bis wir uns selbst im Organisationsstress mit krankem Kleinkind wiedergefunden haben. Wer bleibt zu Hause? Wer kümmert sich? Müssen wir zum Kinderarzt? Etc. Welche Kita-Krankheiten ihr kennen solltet und was zu tun ist, haben wir hier für euch zusammengefasst.

Noch heute stoppe ich kurz und überlege, ob ich mein Kind besser direkt wieder mitnehme, wenn ich beim Verlassen der Kita den Zettel sehe, der mit roten, mahnenden Buchstaben ankündigt: „Wir haben aktuell 3 Fälle Läuse, 5 Fälle Hand-Mund-Fuß, 2 Mal Norovirus“. Die häufigsten Kita-Krankheiten, neben Erkältung und Mittelohrentzündung sind beispielsweise das Drei-Tage-Fieber, Hand-Mund-Fuß oder ein Magen-Darm-Infekt. Wenn man weiß, wie sich die gängigen Infektionen zeigen, kann man schnell reagieren.

Diese Kita-Krankheiten sollten Eltern kennen

Besonders bei den Kleinen ist es mit ansteckenden Krankheiten schwierig. Da wird noch viel Spielzeug in den Mund gesteckt, das vorher ein anderes Kind in der Hand hatte. Die Finger landen auch immer wieder im Mund und Abstand halten klappt im Kleinkindalter sowieso noch nicht. Wir haben euch hier ein paar einfache Hygienetipps für Kleinkinder zusammengefasst. Trotz allem, welche Kita-Krankheiten sollte man denn kennen?

Bindehautentzündung

Tatsächlich ist die häufigste Ursache für eine Bindehautentzündung bei Kindern das Augenreiben mit schmutzigen Fingern. Außerdem reagieren die Augen noch deutlich sensibler und schneller auf äußere Reize, wie Zugluft, Kälte oder Chlor im Schwimmbad, als unsere Augen. Auch allergische Reaktionen können hier der Auslöser sein. Wichtig ist, schnell zu handeln. Für den unangenehmen Juckreiz verschreibt der Kinderarzt lindernde Augentropfen.

Hand-Mund-Fuß

Ein Klassiker der Kita-Krankheiten ist auch Hand-Mund-Fuß, die ihren Namen nicht ohne Grund trägt. Bei den Betroffenen bilden sich kleine rote Bläschen an der Mundschleimhaut, um den Mund herum, an den Handflächen und Fußsohlen. Die Flüssigkeit aus diesen Bläschen ist besonders ansteckend. Dass sich mit Hand-Mund-Fuß nur Kleinkinder anstecken können, ist ein Irrglaube, der noch immer herumgeistert. Auch Eltern können die Krankheit bekommen. Erste Anzeichen bei Hand-Mund-Fuß können Halsschmerzen, Appetitlosigkeit und Fieber sein. Der Ausschlag kann auch komplett ausbleiben.

Drei-Tage-Fieber

Fieber ist sehr oft eines der ersten Krankheitszeichen bei Kleinkindern. Beim hochansteckenden Drei-Tage-Fieber ist es das Hauptmerkmal. Der Auslöser ist ein Herpes-Virus, der sich über eine Tröpfcheninfektion überträgt, also beim Sprechen, Husten oder Niesen. Etwa sieben bis siebzehn Tage nach der Ansteckung tritt Fieber auf. Es steigt schnell und fällt nach drei bis vier Tagen ebenso schnell wieder ab. Durch eine überempfindliche Körperabwehr kann im Anschluss eine Nesselsucht auftreten, die aber nach ein bis zwei Tagen wieder verschwindet.

Magen-Darm-Infekt

Rota- und Noroviren sind sehr ansteckend und die häufigste Ursache für eine Magen-Darm-Infektion. Viele Kitas bitten darum, das Kind erst wieder in die Einrichtung zu bringen, wenn es 48 Stunden symptomfrei ist. Denn die Viren werden noch eine Zeitlang über den Stuhl ausgeschieden und entsprechend ansteckend ist man dann noch. Insgesamt ist die Dauer der Infektion relativ kurz, für kleine Kinder ist der Brechdurchfall aber natürlich sehr unangenehm.

Erkältung und Co.

Erkältung, Grippe und Mittelohrentzündung sind ein Dauerbrenner unter den Kita-Krankheiten und allgemein keine Unbekannten. Hat es ein Kind erwischt, kommen jeden Tag weitere laufende Nasen dazu und innerhalb der Familien geht es auch oft herum. Da hilft nur durchhalten und altbewährte Hausmittel. Wann man besser beim Arzt vorstellig wird, erfahrt ihr hier.

Maden / Würmer

Wenn sich das Kind häufig am Po kratzt, sollte man den Stuhlgang einmal genauer untersuchen, ob da vielleicht weiße Würmchen zu sehen sind. Ein Befall mit Würmern kommt leider recht häufig vor. Meist passiert es durch verunreinigtes Lebensmittel oder ungewaschene Hände. Ein Befall mit Madenwürmern ist durch einen heftigen Juckreiz am Po natürlich sehr unangenehm, aber harmlos.

Weniger harmlos hingegen sind Band- und Spulwürmer. Spülwürmer wandern durch Darm und Leber und sorgen neben allgemeinem Unwohlsein und Bauchschmerzen auch für Gewichtsverlust. Eine Infektion mit diesen üblen Burschen ist zum Glück sehr selten. Ebenso mit Bandwürmern, die ähnliche Symptome auslösen. Ein bekannter Überträger ist zum Beispiel der Fuchs, aber auch der eigene Hund oder die Katze können Bandwürmer weitergeben und sollten regelmäßig mit einer Wurmkur behandelt werden.

Läuse

Einen gewissen Ekelfaktor der besonderen Art bieten auch Kopfläuse. Sie hüpfen von Kopf zu Kopf, von Mütze zu Mütze und fühlen sich in Kitas tierisch wohl. Lange hielt sich der Glaube, ein Läusebefall hätte mit einer mangelnden Hygiene zu tun. Das ist Quatsch. Denn ganz im Gegenteil bevorzugen die kleinen Biester sogar frisch gewaschenes Haar besonders. Haben sich die Läuse, im wahrsten Sinne des Wortes, bei einem Kind eingenistet, hat man das Drama. Man kann sie kaum erkennen, aber sie jucken ordentlich. Am besten behandelt man die Haare umgehend mit speziellen Shampoos und Gels und kämmt dann die Läuse und Nissen (ihre Eier) mit einem Läusekamm aus.

Bild: Adobe Stock

Damit ist es allerdings noch nicht getan, Mützen, Schals, Jacken und Stofftiere sollten ebenfalls entlaust werden. Um einen Läusebefall zu verhindern, kann man lange Haare zum Beispiel flechten oder zu einem Zopf binden. Älteren Kindern kann man erklären, dass sie enge Kopf-an-Kopf-Berührungen vermeiden. Die Wirkung von prophylaktischen Gels und Shampoos ist bislang nicht bewiesen und in der Regel wird davon abgeraten. Heutzutage ist ein Läusebefall sehr schnell behandelbar.

Krätze

Krätze sind eine Milbenart, die in einigen Regionen des Landes wieder vermehrt auftaucht. Viele Jahre hat man kaum von ihnen gehört, daher ist kaum noch bekannt, woran man einen Befall erkennen kann. Wenn sie da sind, verbreiten sie sich unter Kleinkindern besonders schnell und sind auch besonders unangenehm. Krätze gefährden das Kind nicht, aber sie zwicken und jucken am ganzen Körper. Dabei sind sie so winzig, dass man sie mit bloßem Auge kaum sehen kann. Besonders gerne nisten sich Krätze zwischen Zehen und Fingern ein, an Handgelenken, unter den Achseln, am Kopf oder im Genitalbereich.

Man erkennt einen Befall meist dann, wenn die Haut beginnt, mit Pusteln oder kleinen Bläschen zu reagieren. Im Falle eines Falles hilft nur der Gang zum Kinderarzt. Die verschriebenen Salben sollten dann zur Sicherheit auch alle weiteren Personen nutzen, die im selben Haushalt leben. Die Bettwäsche, Kuscheltiere, Handtücher und Polstermöbel müssen während dessen unbedingt regelmäßig gereinigt werden.

Kann man sein Kind vor Kita-Krankheiten schützen?

Vermutlich nicht. Es lässt sich nicht verhindern, dass sich unser Kind früher oder später in der Kita ansteckt. Das Immunsystem von Kleinkindern ist noch nicht ausgereift, da haben Viren und Bakterien leichtes Spiel. 8 bis 12 Infekte im Jahr gelten in den ersten Jahren noch als vollkommen normal. Die gute Nachricht: Mit jedem Infekt lernt das Immunsystem dazu und die Abwehr wird stärker. Wir können da nur versuchen, die Abwehrkräfte unseres Kindes so gut es geht mit ein paar einfachen Mitteln zu unterstützen:

Hände waschen

Bild: Adobe Stock

Das klingt einfach und ist es auch. Bring deinem Kind so früh wie möglich bei, wie wichtig gründliches Händewaschen ist, und geh als gutes Vorbild voran. Unzählige Krankheiten werden durch Schmierinfektion weitergegeben und lassen sich so vermeiden. Also, Hände waschen: wenn man von draußen kommt, vor dem Essen oder nach dem Naseputzen. Mindestens 30 Sekunden lang die Hände einseifen und gründlich abspülen.

Gesunde Ernährung

Kinder, die gestillt wurden, haben einen gewissen Vorteil. Sie haben durch die Muttermilch schon mal eine ordentliche Dosis Antikörper der Mama mitbekommen. Danach ist eine gesunde Ernährung für ein starkes Immunsystem das A und O. Das heißt: viel frisches Gemüse, Obst, gesunde Fette und Proteine. Letzteres bekommt ihr aus Hülsenfrüchten, Fisch und Fleisch. Bei tierischem Eiweiß sollte die Haltung bzw. Belastung durch Umweltgifte oder Medikamente beachtet werden. Lachs weist beispielsweise in der Regel eine hohe Quecksilberbelastung auf. Genauso wichtig wie das Essen ist aber auch das Trinken. Da Kinder oft mit vielen anderen Dingen beschäftigt sind, neigen sie dazu zu wenig zu trinken. Abhilfe schafft, dem Kind immer mal wieder etwas anzubieten.

Frische Luft

Das Kind muss an die Luft, und zwar an die frische, vor allem in der kalten Jahreszeit. Wenn drinnen geheizt wird, trocknet die Heizungsluft die Schleimhäute der Nase aus und Krankheitserreger haben leichtes Spiel. Lüften ist da dringend nötig. Beim Spielen und Spazierengehen an der frischen Luft, wird der Körper hervorragend mit Sauerstoff versorgt und die Schleimhäute werden natürlich befeuchtet.

Passend anziehen

Viele Eltern neigen dazu, ihre Kinder zu warm anzuziehen. Vor allem, wenn sie selbst schnell frieren. Doch die meisten Kinder sind aktiv, ständig in Bewegung und schwitzen dann. In der kalten Jahreszeit erkälten sie sich dann schnell. Der gute alte Zwiebellook hat sich da seit Jahrzehnten zu Recht bewährt. Auf dem Trampolin oder beim Toben kann das Kind dann einfach mal eine Jacke ausziehen und ist nachher nicht nassgeschwitzt.

Und wenn es das eigene Kind dann doch erwischt hat?

Wenn das Kind sich doch eine Kita-Krankheit eingefangen hat, gilt: Zuerst mal die Nerven behalten. Kinder haben einen recht guten Überlastungsschutz und legen sich hin, wenn nichts mehr geht. Wenn dein Kind spielen möchte, lasse es. Ein krankes Kind muss nicht unbedingt das Bett hüten. Wichtig ist für die Kleinen sowieso, dass Mama oder Papa in der Nähe sind und auch mal für eine ausgiebige Vorlese- oder Kuschelrunde Zeit haben. So fühlt sich das kranke Kind sicher und geborgen und kann in Ruhe gesund werden.

Aber wer kümmert sich? In den meisten Fällen ist das noch immer die Mutter. Dabei haben beide Elternteile jeweils 10 Kinderkrankentage. Mit mehreren Kindern haben Mama und Papa jeweils maximal 25 Tage zur Verfügung. Am besten bleibt das Kind so lange zu Hause, bis es wirklich wieder gesund und fit ist. Viele Eltern unterschätzen schnell, wie anstrengend so ein Kita-Tag ist. Im schlimmsten Fall wird eine nicht auskurierte Erkrankung schlimmer, außerdem werden die anderen Kinder angesteckt.
Wenn nur ein bisschen die Nase läuft, kann man sein Kind natürlich in die Kita bringen. In der Regel entscheidet das Bauchgefühl.

Beitragsbild: Adobe Stock

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