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Erkältungen bei Kind und Baby

Erklältung Baby
Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Winterzeit ist Erkältungszeit. Die Nase läuft, das Kind hustet und hat sogar Fieber. Gerade in Zeiten von Corona verzichten wir gern auf Erkältungskrankheiten. Zum Glück gibt es eine Menge natürlicher Heilmittel, die Linderung verschaffen.

Fieber, Schnupfen, Husten oder Ohrenschmerzen. Erkältungen können sich bei Babys und Kleinkindern wie auch bei uns Erwachsenen auf ganz unterschiedliche Art zeigen. Schon bevor die ersten typischen Symptome auftreten, sind viele Kinder kränklich, erschöpft und übellaunig. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem grippalen Infekt (Erkältung) und einer echte Grippe. Die echte Grippe wird immer durch einen Influenza-Virus ausgelöst. Eine Erkältung (grippaler Infekt) hingegen kann durch eine Vielzahl an Viren hervorgerufen werden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Oft fällt es uns Eltern schwer zu entscheiden, wann ein Gang zum Kinderarzt notwendig ist. Ist eine Erkältung Grund genug für einen Arztbesuch? Im Zweifelsfall ja.

Hier ein paar Anhaltspunkte, die euch die Entscheidung erleichtern:

Wenn das Fieber über 39 °C ansteigt
Wenn Fieber länger als drei Tage anhält
Bei Fieberkrämpfen
Bei schwerer Atmung mit rasselnden Atemgeräuschen
Wenn der Husten eitrigen oder blutigen Auswurf erzeugt
Bei anhaltendem Schwächegefühl, Kopfschmerzen oder Nackensteifheit
Wenn Schmerzen in den Stirn- und Nebenhöhlen auftreten
Bei Schüttelfrost
Bei Anzeichen einer echten Grippe (plötzlich auftretendes und hohes Fieber, starke Kopf-, Glieder-, und Muskelschmerzen)
Wenn man sich unsicher ist

Was tun bei Fieber?

Fieber ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Das Fieber sorgt dafür, dass das eigene Immunsystem auf Hochtouren läuft. Krankheitserreger werden so effektiv abgewehrt oder sogar durch die hohe Temperatur abgetötet. Fieber sollte also nicht automatisch durch Hausmittel oder Medikamente gesenkt werden. Erst wenn das Kind sich matt fühlt und Glieder- oder Kopfschmerzen hinzukommen, sollte man das Fieber senken. Als Eltern sollten wir versuchen, auf unseren eigenen Instinkt zu vertrauen. Wenn wir denken, das Fieber schwächt unser Kind zu sehr, dann sollten wir fiebersenkende Maßnahmen ergreifen.

Die normale Körpertemperatur bei Kindern liegt bei 36,5 °C. Bis 38 °C spricht man von erhöhter Temperatur und bei allem darüber von Fieber.

Welche Hausmittel helfen bei Fieber?

Wadenwickel sind das wohl bekannteste Hausmittel bei Fieber. Dazu wird ein Handtuch in lauwarmem Wassergetränkt und um die Waden gewickelt. Es folgt ein trockenes Tuch. Nach einer Viertelstunde nimmt man die Wadenwickel wieder ab.

Ein weiteres Mittel sind Essigsocken. Dazu gibt man lauwarmes Wasser mit zwei Esslöffeln Essig in eine Schüssel und taucht ein paar Kniestrümpfe aus Wolle oder Baumwolle hinein. Nun wringt man die Socken leicht aus und zieht sie dem Kind an. Es folgen ein paar trockene Socken. Nun das Kind gut zudecken und 15 Minuten einwirken lassen.

Durch das Fieber verlieren Kinder Flüssigkeit. Deshalb müssen Eltern auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Gut bei Fieber eignet sich zum Beispiel Lindenblütentee. Er unterstützt die Abwehrkräfte, fördert die Durchwärmung und pusht so den Stoffwechsel.

Was tun bei Husten?

Bei einer Erkältung können sich die Atemwege entzünden. Dabei kann Sekret entstehen. Unser Körper reagiert auf diesen Fremdkörper mit Husten. Gerade für Kinder kann so ein Husten quälend und schlafraubend sein. Auch bei Husten hilft es, viel zu trinken. Durch die Flüssigkeit löst sich der Schleim leichter. Hustentees mit folgenden Kräutern helfen gut:

Welche Hausmittel helfen bei Husten?

Viele Eltern schwören auf einen selbst angesetzten Hustensaft aus Zwiebeln und Honig oder Rettich und Kandiszucker. Bei der ersten Variante schneidet man eine Zwiebel und gibt die gleiche Menge an Honig dazu. Danach lässt man das Ganze für einige Stunden stehen und gießt den entstandenen Saft ab und gibt den Kindern mehrmals täglich ein oder zwei Teelöffel davon. Bei Variante zwei höhlt man einen schwarzen Rettich aus und füllt die Mulde mit Kandiszucker. Schon bald entsteht ein Saft, den man den Kindern auch mehrmals täglich geben kann. Auch Brustwickel sind beliebt, vor allem der Quarkwickel. Die Milchsäurebakterien wirken schleimlösend und entzündungshemmend. Für den Wickel gibt man Quark auf ein Baumwolltuch und schlägt es an beiden Enden ein. Danach gibt man das Paket für einen kurzen Moment in den Ofen, bis es angenehm warm ist. Dann den Wickel auf die Brust des Kindes legen, mit einem Schal umwickeln und das Kind mit einer warmen Decke gut zudecken.

Was ist Pseudokrupp?

Vor einem Pseudokrupp-Anfall fürchten sich wohl alle Eltern. Dabei handelt es sich um die vornehmlich bei Säuglingen und Kleinkindern vorkommende akute subglottische Kehlkopfentzündung. Eine Pseudokrupp-Attacke zeichnet sich durch bellenden, heiseren Husten und Atemnot aus. Tritt er zum ersten Mal auf, sollte man unbedingt ins Krankenhaus fahren oder einen Krankenwagen rufen. Pseudokrupp-Anfälle treten vor allem nachts auf. Betroffen sind häufig Kinder, die gerade das Sprechen lernen. Grund für einen Pseudokrupp-Anfall ist eine Entzündung der Schleimhaut im Kehlkopf. Da bei Babys und Kleinkindern der Kehlkopfspalt noch sehr eng ist, führt das Anschwellen der Schleimhaut zu Atemnot.

Was tun bei einem Pseudokruppanfall?

In erster Linie sollte man als Eltern die Ruhe bewahren und beruhigend auf das Kind einwirken. Das Engegefühl und die Atemnot machen Kindern Angst. Sie atmen schneller, was den Anfall nur noch verschlimmert. Man sollte das Kind in eine aufrechte  Position bringen und mit ihm auf den Balkon gehen oder sich vor den offenen Kühlschrank oder die laufende Dusche im Bad stellen. Denn kalte, feuchte Luft erleichtert das Atmen. Das beste Mittel gegen einen Pseudokrupp-Anfall ist ein Kortisonzäpfchen, das die Schleimhäute abschwellen lässt. Wer so ein Zäpfchen nicht zu Hause hat, mit der Situation überfordert ist oder trotz Zäpfchen keine Besserung eintritt, sollte nicht zögern den Krankenwagen zu rufen.

Was tun bei Schnupfen?

Auch ein Schnupfen macht Babys und Kleinkindern schwer zu schaffen. Nicht rechtzeitig behandelt, kann er sich zu einer Bronchitis ausweiten. Um das zu verhindern, muss man dafür sorgen, dass die entzündeten Nasenschleimhäute abschwellen und  das Sekret abfließen kann.

Wichtig dafür ist ein gutes Raumklima. In beheizten Räumen sollte die Luftfeuchtigkeit bei etwa 50 Prozent liegen. Gut ist es zum Beispiel, nasse Wäsche im Kinderzimmer aufzuhängen oder Wasserschalen auf die Heizung zu stellen. Legt man ein zusätzliches Kissen oder einen Ordner unter die Kindermatratze, liegen die Kinder etwas aufrechter und das Atmen fällt ihnen leichter.

Welche Hausmittel helfen bei Schnupfen?

Salzwassernasentropfen befeuchten die Nasenschleimhäute und befreien die Nase. Viele Hebammen schwören auch darauf, ein paar Tropfen Muttermilch mit einer Pipette in die Nase zu träufeln. Auch ein warmes Fußbad hilft. Dazu gibt man 37 °C warmes Wasser in eine Schüssel. Dann setzt man sich das Kind so auf den Schoß, das es bequem seine Beine bis zu den Unterschenkeln für etwa zehn Minuten im warmen Wasser baumeln lassen kann. Danach zieht man ihm vorgewärmte Socken über die Füße.

Was tun bei Ohrenschmerzen?

Schnupfen geht bei Säuglingen und Kleinkindern nicht selten mit Ohrenschmerzen einher. Denn wenn die Viren vom Nasen-Rachen-Raum bis ins Mittelohr wandern, können sie eine Mittelohrentzündung mit starken Schmerzen verursachen. Die Erreger wandern über die Ohrtrompete ins Ohr. Und da diese bei kleinen Kindern noch sehr kurz ist, sind sie öfter von Mittelohrentzündungen betroffen und mit dieser sollte man unbedingt zum Kinderarzt gehen. Bei Ohrenschmerzen ist es auf jeden Fall wichtig, dass die Nase frei ist. Sonst können die Sekrete nicht abfließen und zu noch stärkeren Schmerzen führen.

Welche Hausmittel helfen bei Ohrenschmerzen?

Am bekanntesten ist mit Sicherheit das Zwiebelsäckchen. Dazu schneidet man eine Zwiebel klein und gibt sie in ein kleines Säckchen oder einfach in eine Socke.  Kurz im Ofen erwärmt, entwickelt die Zwiebel ihre schmerzlindernden Dämpfe, die das Ohr beruhigen.

Achtung bei Honig

Kinder unter einem Jahr sollten keinen Honig bekommen. Honig kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten. Dieses kann Gifte im Darm des Babys ausscheiden und den so genannten Säuglingsbotulismus auslösen. Säuglingsbotulismus ist eine Sonderform des Botulismus, die bei Kindern nur im ersten Lebensjahr auftreten kann. Denn die Darmflora ist noch nicht voll ausgereift und bietet keinen Schutz gegen die Krankheitserreger. Beim Säugling können die Sporen daher im Darm noch Gifte bilden, welche die Nerven schädigen und zu Muskel- und Atemlähmungen führen können.

Literatur zum Thema Erkältungen beim Baby

Eine gute Lektüre zum Thema Kinderkrankheiten gibt es von Weleda. Die Broschüre Eltern-Ratgeber Kinderapotheke gibt viele Infos und Tipps rund um Wehwehchen aller Art bei Kindern. Hier findet ihr den Link zur Broschüre. Auch das Buch „Die einfachsten Hausmittel für Kinder“ vom Trias Verlag ist ein guter Ratgeber. Grundsätzlich sollte die Medikamentengabe – auch die homöopathische – im Vorfeld mit dem Kinderarzt abgesprochen werden.

Fotos: Pexels.com

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