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Geldanlage für Kinder – 10 Lösungen und 5 Tipps

Geldanlage für Kinder
Geschätzte Lesedauer: 7 Minuten

Kurz vor Jahresende ist doch ein perfekter Zeitpunkt, um schon einmal über die guten Vorsätze fürs neue Jahr nachzudenken. Dabei sollte auch das Thema Finanzen eine Rolle spielen – und vor allem die Geldanlage für Kinder. Wie viele andere Eltern fragt ihr euch vielleicht, welche Möglichkeiten es gibt, Vermögen für den Nachwuchs aufzubauen. Was solltet ihr rund ums Geld anlegen für eure Kinder wissen und worauf solltet ihr achten? Wir haben zehn Lösungen und fünf Tipps für euch zusammengestellt, die euch auf dem Weg zur richtigen Geldanlage für euer Kind weiterhelfen.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Geld für den Nachwuchs zur Seite zu legen – vom klassischen Sparen bis zum renditestarken Investieren. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, denn Bedürfnisse und Lebenssituationen sind sehr individuell.

Bevor ihr loslegt, solltet ihr erst einmal einige Überlegungen anstellen. Wollt ihr das Geld für eure Kids „einfach nur“ möglichst sicher ansparen und die Rendite ist euch dabei egal? Oder habt ihr ein klares Ziel vor Augen – z. B. eurem Kind den Führerschein finanzieren, eine finanzielle Unterstützung für die Ausbildung bieten oder einen Auslandsaufenthalt sponsorn? Dabei möchtet ihr vermutlich mehr aus dem Geld machen, das ihr anlegt. Wie alt ist euer Kind, wenn ihr startet? Das ändert ggf. den Anlagehorizont und macht die eine oder andere Lösung der Geldanlage für Kinder sinnvoller.

ETF-Portfolio

Diese Fonds eignen sich hervorragend um mit der Geldanlage für Kinder zu starten. Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Indexfonds. Wie der Name schon verrät, werden sie wie Aktien an der Börse gehandelt, bilden aber einen Aktienindex wie den Dow Jones, den DAX oder den S&P 500 ab. Sie performen maximal so gut, wie der entsprechende Index selbst. Es gibt sie als klassische und als nachhaltige Variante und mittlerweile gibt es zahlreiche ETFs von vielen verschiedenen Anbietern auf dem Markt. ETFs sind kostengünstige, relativ einfache Anlageprodukte, die euch die Möglichkeiten geben, renditestark Geld für eure Kids anzulegen.

Wer sich schon mit Geldanlagen auskennt, kann für den Nachwuchs selbst ein ETF-Portfolio aufbauen. Wichtig ist – wie bei allen Fonds – darauf zu achten, dass das Portfolio diversifiziert ist. Das Geld wird also breit gestreut und nicht auf wenige Unternehmen, Länder oder Branchen verteilt. Je breiter gestreut, desto geringer ist das Risiko. Performt eine Branche mal nicht so gut, gleichen die anderen es aus.

Um selbst ein ETF-Portfolio aufzubauen, müsst ihr ein Depot bei einer Bank oder einem Broker eröffnen. Wählt dann Märkte und Regionen aus und die passenden Indizes. Sucht nach den geeigneten ETFs und legt im Anschluss die Gewichtung der einzelnen Indexfonds fest. Das hängt von eurem Anlageziel und eurer Risikobereitschaft ab. Im Internet gibt es zahlreiche Musterportfolios – auch für die Geldanlage für Kinder. Schaut einfach mal rein. Der Vorteil eines selbst erstellten und verwalteten Portfolios sind die geringen Kosten. Ihr spart euch Verwaltungsgebühren – andere Gebühren, wie Depotgebühren, fallen ggf. trotzdem an.

ETF-Sparplan

Mit einem ETF-Sparplan legt ihr automatisiert jeden Monat einen festgelegten Betrag für euer Kind an. Fast alle Banken, Onlinebroker und digitalen Vermögensverwalter bieten Sparpläne auf ETF-Basis an. Ihr könnt bereits mit geringen Beträgen loslegen – bei den meisten Anbietern liegt die monatliche Mindestsparrate zwischen zehn und 50 Euro. Die legt ihr nach Abschluss des ETF-Sparplans einfach automatisch an. Die Rate könnt ihr jederzeit erhöhen oder auch reduzieren, wenn es nötig werden sollte. Vergleicht die Anbieter – die Gebühren und Konditionen für diese Geldanlage für Kinder unterscheiden sich.

Tipp

ETF-Sparen noch leichter gemacht: Ihr wollt möglichst wenig Zeit oder Aufwand in die Geldanlage für Kinder investieren oder fühlt euch noch nicht so sicher auf dem Markt der Indexfonds? Dann solltet ihr euch Robo-Advisor anschauen. Die digitalen Vermögensverwalter übernehmen fast alles für euch – ihr müsst am Anfang nur Fakten wie Anlagesumme und Risikobereitschaft angeben und schon schlägt der Robo-Advisor etwas Passendes für euch vor.

So bietet z. B. der Robo-Advisor OSKAR ETF-Sparpläne extra für Kinder an. Die Gründer waren vor einigen Jahren selbst auf der Suche nach Anlagelösungen für ihre Kids. Als sie nicht fündig wurden, gründeten sie OSKAR und spezialisierten sich auf die Geldanlage für Kinder. Ab 25 Euro pro Monat könnt ihr bei dem digitalen Vermögensverwalter in einen ETF-Sparplan für euren Nachwuchs einzahlen. Oma und Opa können auch mitsparen. Über die App oder die Website des Robo-Advisors habt ihr euren Sparplan stets im Blick und könnt jederzeit schauen, wie sich die Geldanlage eurer Kinder entwickelt.

Wichtig zu wissen: Ihr könnt das Depot beim Abschluss eines ETF-Sparplans entweder unter eurem Namen eröffnen oder unter dem Namen eures Kindes. Dann gehört das Geld aber dem Junior. Die Eltern sorgen nur für die Verwahrung bis zur Volljährigkeit des Nachwuchses. Danach kann das Kind auf das Geld zugreifen und damit tun und lassen, was es will. Ein Kinderdepot bietet euch steuerliche Vorteile, da hier die Freibeträge für euer Kind greifen – auch schon, wenn ihr als Sorgeberechtigte noch die Hüter des Kapitals seid. Allerdings wirkt sich die Vermögenssteigerung eures Sprosses unter Umständen auf den BAföG-Anspruch und die Familienversicherung aus. Das hängt davon ab, wie viel Geld am Ende vorhanden ist.

Aktienfonds

Natürlich könnt ihr auch ganz klassisch in Aktienfonds investieren, um Vermögen für euer Kind aufzubauen. Aktiv verwaltete Aktienfonds sind teurer als ETFs, die passiv verwaltet werden. Aktive Verwaltung bedeutet, dass Fondsmanager euer Portfolio aufbauen und sich darum kümmern. Das kostet Geld. Meistens belaufen sich die Gebühren eines Aktienfonds auf 1,5 bis 2,5 Prozent pro Jahr.

Immobilienfonds

Immobilienfonds geben euch die Möglichkeit in Bürogebäude, Hotels und Einkaufszentren zu investieren. Die Rendite liegt im Durchschnitt bei 2 bis 3 Prozent und fällt damit geringer aus als die Rendite, die euch bei Aktien und ETFs erwartet. Dafür sind die Immobilienfonds stabiler als Aktien und nicht so sehr von Schwankungen betroffen. Bei offenen Immobilienfonds wird euer Geld auf viele verschiedene Projekte verteilt – Stichwort: Streuung! Im Gegensatz dazu gibt auch geschlossene Immobilienfonds. Diese beziehen sich auf einzelne Projekte, was euer Risiko drastisch erhöht. Damit sind die geschlossenen Fonds nicht empfehlenswert.

Crowdfunding

Eine ganz andere Option der Geldanlage für Kinder bietet euch das Crowdfunding-Modell. Dabei investiert ihr z. B. in Innovationen, Produkte oder Lösungen eines Unternehmens. Allerdings ist diese Art der Anlage sehr spekulativ. Es passiert nicht selten, dass Start-ups, die über Crowdfundig Kapital eingesammelt haben, später nicht durchstarten. Euer Geld ist dann futsch. Es kann aber auch sein, dass das Unternehmen durch die Decke geht und euch grandiose Renditen erwarten. Wählt diese Möglichkeit nur, wenn ihr euch in der entsprechenden Branche auskennt und einschätzen könnt, ob hier Gewinne warten. Ein Risiko bleibt – wie bei allen Anlageprodukten – natürlich trotzdem.

Neben Wertpapieren gibt es auch klassische Sparprodukte, die sich für die Geldanlage für Kinder eignen – mal mehr, mal weniger.

Festgeld

Festgeld ist eines dieser Sparprodukte. Viele Jahre war es aufgrund der Null- und Negativzinspolitik nicht ratsam in Festgeld anzulegen. Denn das Geld vermehrte sich nicht. Aufgrund der Zinserhöhungen der Zentralbanken winken nun auch wieder Zinsen beim Festgeld. Je nachdem, welche Bank, Laufzeit und Anlagesumme ihr wählt, gibt es aktuell um die 3 Prozent Zinsen. Der Zinssatz bleibt in der Laufzeit, die ihr abschließt, unverändert. Seid ihr eher risikoscheu, könnte Festgeld das richtige für euch sein. Mehr als den festgeschriebenen Zinssatz gibt’s beim Festgeld nicht. Schaut doch mal auf einem der Vergleichsportale im Internet.

Tagesgeldkonto

Auch die Konditionen bei Tagesgeldkonten haben sich durch die Zinserhöhung gebessert. Knapp 2 Prozent sind hier aktuell drin. Wenn ihr eine unkomplizierte Lösung bevorzugt, könnte das Tagesgeldkonto eine Lösung für die Geldanlage für Kinder sein. Bedenkt allerdings, dass die hohe Inflation euer angespartes Geld auffrisst. Bei Wertpapieren gleichen besonders hohe Renditen die Geldentwertung bis zu einem gewissem Maß aus.

Bei einem Tagesgeldkonto ist der Zinssatz wie er ist. Wenn ihr von diesem Zinssatz nun die Inflationsrate abzieht, die in diesem Jahr bereits die 10 Prozent-Marke überschritten hat, erhaltet ihr den Realzins. Nun, der liegt demnach im Jahr 2022 bei Tagesgeldkonten weiterhin im Minusbereich. Der Vorteil eines Tagesgeldkontos ist die unkomplizierte Verfügbarkeit des Geldes und die Option, es ans Girokonto zu koppeln, um bequem von einem aufs andere Konto zu überweisen.

Banksparplan

Ein Banksparplan zur Geldanlage für Kinder funktioniert ähnlich wie ein ETF-Sparplan. Nur, dass hier der Zinssatz festgeschrieben ist – Schwankungen gibt es nicht. Dafür auch nur eine magere Wertsteigerung des Kapitals. Der Online-Versicherer CosmosDirekt bietet z. B. den Kinder-SparPlan an – mit 1 Prozent Zinsen jährlich. Ab dem vierten Jahr wird der Zinssatz jährlich neu festgelegt. Der Versicherer wirbt damit, dass man an jedem Ersten des Monats über das Guthaben verfügen kann und die Sparrate anpassen und aussetzen kann. All das gibt es zu besseren Konditionen auch bei anderen Produkten.

Sparbuch

Wie bei allen anderen Sparprodukten auch, klettert der Zinssatz bei klassischen Sparbüchern seit Mitte 2022 wieder. Allerdings liegt er mit aktuell 0,05 Prozent noch immer viel niedriger als der Zinssatz bei anderen Anlageprodukten. Ein Sparbuch ist also weiterhin kaum zur Geldanlage für Kinder zu empfehlen, wenn man stattdessen auf Alternativen setzen kann.

Bausparen

Bei dieser Variante des Sparens schließt ihr mit einer Bausparkasse einen Vertrag ab und zahlt dort monatlich eine feste Summe ein. Ist die im Vertrag vereinbarte Summe erreicht, könnt ihr damit nicht nur ein Darlehen für eine Immobilie aufnehmen, sondern euch das Geld plus Zinsen auszahlen lassen, um es für das Anlageziel eures Kindes zu nutzen. Auch hier sind die Zinsen relativ niedrig, hinzu kommen Gebühren für die Bank. Ein Bausparvertrag ist daher aktuell nur sehr bedingt für die Geldanlage für Kinder zu empfehlen. Hier empfiehlt es sich, auf andere Sparprodukte zurückzugreifen.

Fazit zur Geldanlage für Kinder

Wenn ihr nach einer gewinnbringenden Geldanlage für Kinder sucht, seid ihr weiterhin mit ETFs, Aktien und Co. am besten beraten. Vor allem ETFs bieten euch eine kostengünstige und einfach Möglichkeit, Geld für euren Spross anzulegen. Zwar drückt die Inflation auch hier die zu erwartende Rendite, allerdings gleichen besonders gut laufende ETFs dabei ein wenig aus. Wenn ihr viel Zeit habt, bis ihr das Geld für eure Kinder nutzen wollt, dann sind Wertpapiere genau das richtige. Habt ihr einen sehr kurzen Anlagehorizont, weil euer Kind vielleicht schon im Teenageralter ist, könnt ihr das Anlageziel anpassen oder aber auf alternative Anlageprodukte wie Festgeld ausweichen.

© micheile dot com / Unsplash 

Fünf Tipps für die Geldanlage für Kinder

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