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Nachhaltiger Familienalltag – Der Einstieg

Nachhaltigkeit Familie
Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Um nachhaltig zu leben, muss man nicht von heute auf morgen sein ganzes Leben auf den Kopf stellen. Es hilft schon viel, bewusst zu konsumieren, auf Plastik verzichten, wo es geht und vielleicht das ein oder andere Mal das Auto stehen zu lassen.

Schon vor ein paar Monaten habe ich hier über das Thema Nachhaltigkeit im Familienalltag geschrieben. Und heute berichte ich euch von meinen Erfahrungen, wie mir der Einstieg in das Thema gelang.

Nachhaltig zu leben, ist ein Prozess. Man kann nicht von heute auf morgen sein gesamtes Leben umkrempeln. Und ich bin der Meinung, dass man das auch gar nicht muss.

Start in der Küche

Schlussendlich entschied ich mich mit meinem Mann dafür, das Projekt „Nachhaltiger Familienalltag“ in der Küche zu beginnen. Hier wollten wir als Erstes nachhaltiger werden.

Was also haben wir gemacht? Zuallererst haben wir uns überlegt, wo und wie wir am besten auf Plastik verzichten können. In dem Stadtteil, in dem wir wohnen, gibt es keinen Biosupermarkt oder Unverpacktladen. Und der Wochenmarkt findet zu einer Uhrzeit statt, zu der wir beide arbeiten. Wir entschieden uns also dazu, eine Biokiste zu abonnieren. Wir waren vom ersten Tag an begeistert. Das Einzige, worüber ich mich ärgere, ist die Tatsache, dass ich nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen bin. Bequem wird uns jetzt jeden Dienstag eine Kiste voll Obst und Gemüse vom Biohändler aus dem Nachbarort geliefert. In wirklich jeder Stadt gibt es mittlerweile solche Biokisten im Abo. Deutschlandweit agiert zum Beispiel Etepetete. Das Konzept hinter diesem Lieferservice finde ich genial. Ein erheblicher Teil der Ernte bleibt ausschließlich aufgrund seines Aussehens auf dem Feld liegen, wird vernichtet oder zur Energiegewinnung zweckentfremdet. Etepetete hat zusammen mit einem Netzwerk an Landwirten ein Auffangbecken für bestes Bio-Obst und -Gemüse geschaffen, das nicht ganz der Norm entspricht. Dieses schickt Etepetete frisch vom Feld bis an die Haustür – und das sogar klimaneutral.

Abgesehen davon, dass wir uns die Zeit zum Einkaufen sparen, haben wir dadurch null Plastikmüll, ebenso fällt die Autofahrt zum Laden weg. Hinzu kommt, dass man bei unserem Biohändler auch alle anderen Lebensmittel einkaufen kann. Von Mehl über Milch, Joghurt bis hin zu Drogerieartikeln ist alles dabei. Wir könnten also unseren kompletten Wocheneinkauf so erledigen.

Als nächstes habe ich mir unseren Putzmittelschrank vorgenommen. Mit Hilfe des Buches „Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie“ vom Smarticular Verlag ersetzen wir wirklich nun nach und nach all unsere gekauften Putzmittel durch selbst gemachte. Der Vorteil: Es ist billiger, die Putzmittel sind frei von Chemie und produzieren so gut wie keinen Plastikmüll. Die meisten Mittel sind effektiv und halten, was sie versprechen. Nur mit dem Pulver für die Spülmaschine bin ich nicht so richtig zufrieden. Das Geschirr wird nicht hundertprozentig sauber. Hier bin ich immer noch auf der Suche nach dem perfekten DIY Spülmaschinenpulver.

Alu- und Frischhaltefolie haben wir durch Bienenwachstücher ersetzt und unseren Joghurt mache ich mittlerweile auch selbst in Gläsern. Ohne viel extra Aufwand haben wir so unsere Küche recht nachhaltig umorganisiert. Und dennoch: Immer wieder schleichen sich auch „Öko-Sünden“ ein. Vor allem dann, wenn es mal schnell gehen muss. Anfangs habe ich mich dann immer sehr darüber geärgert. Doch mittlerweile bin ich stolz darauf, dass wir den Anfang in ein nachhaltigeres Leben geschafft haben.

Wo gibt es noch Möglichkeiten, den Familienalltag nachhaltiger zu gestalten?

Das Zauberwort für uns heißt „Second Hand“. Wir hatten von Anfang an fast nur gebrauchte Dinge für unsere Kinder. Von der Verwandtschaft haben wir Beistell- und Babybett, Kindersitz, Fußsack, Spielzeug, Kleidung und eben fast alles bekommen, was man so für Kinder braucht. Natürlich kaufe ich auch immer wieder etwas dazu. Mittlerweile sind aber auch das meist gebrauchte Dinge über Ebay Kleinanzeigen, Mamikreisel, Flohmärkte oder Secondhandläden. Zu Weihnachten gab es für unseren Sohn zum Beispiel eine Holzwerkbank, dessen Werkzeug vom vorherigen Besitzer bemalt war, was ihn aber nicht gestört hat. So kann man viel Geld sparen und der Umwelt etwas Gutes tun.

Nicht zuletzt versuchen wir tatsächlich, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen. Sobald es das Wetter zulässt, bestreiten wir den fünfzehnminütigen Weg zum Kindergarten mit dem Fahr- oder Laufrad. Auch innerhalb der Stadt bewegen wir uns mittlerweile am liebsten mit dem Rad. Die Kinder sitzen gern im Hänger oder auf dem Fahrradsitz und wir Eltern genießen die frische Luft und ärgern uns nicht über die Staus in der Großstadt.

So und das waren auch schon meine persönlichen Tipps, wie man gut und ganz einfach in einen nachhaltigeren Familienalltag starten kann. Weitere folgen in den nächsten Wochen …


Fotos: Pexels, etepetete

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