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Fliegen mit Baby und Kleinkind

Fliegen mit Baby und Kleinkind
Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Fliegen mit Baby oder sogar zwei (kleinen) Kindern unterscheidet sich deutlich vom Alleinreisen. Besonders wichtig ist es, frühzeitig zu planen, die Formalitäten zu checken und für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Was man dabei wissen muss, hilfreiche Tipps sowie eine Checkliste zum Handgepäck für Baby und Kleinkind findet ihr im Text.

Das erste Mal fliegen mit Baby

Da meine Schwiegereltern im hohen Norden wohnen und wir mit Baby zeitweise in Straßburg gelebt haben, unternahmen wir die erste Flugreise bereits, als unser Baby wenige Wochen alt war. Natürlich haben wir zuerst mit  Kinderarzt und Hebamme darüber gesprochen, aber beide hatten keine Einwände und gaben uns einige Tipps an die Hand.

Prinzipiell ist das Fliegen mit Baby recht unkompliziert. Die meisten Babys sind glücklich, so lange sie bei Mama oder Papa sind, egal wo das ist. Außerdem schlafen die Kleinen ja recht viel und die meisten verschlafen den Flug komplett. Allerdings solltet ihr euch trotzdem gut auf eine Flugreise vorbereiten, um entspannt reisen zu können.

Was muss ich beim Fliegen mit Baby beachten?

Zuerst solltet ihr bei der Airline checken, welche Formalitäten notwendig sind. Auch ein paar Wochen alte Babys benötigen bereits einen Reisepass oder ihr müsst die Geburtsurkunde dabei haben, um nachzuweisen, dass es sich um euer Baby handelt. Dies gilt auch für innerdeutsche Flüge.

Das Mindestalter für Babys beläuft sich auf 7 bis 14 Tage – das ist in den Regeln der meisten Fluggesellschaften verankert. Allerdings solltet ihr dabei das allgemeine Wohlbefinden eures Säuglings nicht außer Acht lassen. Wenn das Baby gesundheitliche Schwierigkeiten wie Ohrenentzündungen, Bauchschmerzen oder Atemwegserkrankungen hat, solltet ihr auf einen Flug verzichten. Ein gesundes und entspanntes Baby erleichtert eine Flugreise sehr, deshalb Beschwerden vorher mit dem Kinderarzt abklären.

Solltet ihr als Elternteil alleine ins Ausland reisen, benötigt ihr eine Vollmacht eures Partners, die euch berechtigt, alleine mit dem Baby auszureisen. Dies dient zur Vorbeugung von Kindesentführung.

Gut zu wissen beim Fliegen mit Baby: Kinder unter zwei Jahren reisen bei fast allen Fluggesellschaften auf dem Schoß der Eltern. Auf einen zusätzlichen Sitz haben sie keinen Anspruch und daher muss auch keiner gebucht werden. Manche Fluggesellschaften verfügen über Babykörbchen, die an der Bordwand der ersten Reihe angebracht und für Kinder bis 8 kg geeignet sind. Babykörbchen müssen jedoch gebucht werden. Auch ohne Sitzplatz zahlen Babys bis zwei Jahren eine Gebühr, die sich zwischen 15-20% des Nettoflugpreises bewegt. Ab zwei Jahren sitzt das Kind auf einem eigenen Sitz und die Kosten erhöhen sich erheblich.

Was muss ins Gepäck?

Es lohnt sich, mit Kindern bereits länger im Voraus zu planen, was man für die Reise braucht. Ich persönlich lege mir immer schon ein paar Wochen vor Reiseantritt eine Checkliste an. Darauf vermerke ich, was nicht vergessen werden darf. Mit dem Packen beginne ich dann bereits frühzeitig, dadurch entspannt sich die Situation vor Reisebeginn extrem.

Das Freigepäck beim Fliegen mit Baby unterscheidet sich geringfügig von Airline zu Airline. In der Regel habt ihr einen Koffer, einen Kinderwagen und einen Kindersitz (oder Maxi-Cosi) pro Kind als Freigepäck. Das ist in der Regel mehr, als man tragen kann und nach meiner Erfahrung völlig ausreichend.

Kinderwagen oder Babyschale (Maxi-Cosi) müssen nicht im Vorfeld mit dem Gepäck aufgegeben werden. Man kann das Baby/Kind damit direkt bis ans Flugzeug transportieren und Wagen bzw. Babyschale beim Flugpersonal abgeben. Je nach Zielort wird er euch entweder direkt am Flugzeug übergeben oder aber aufs Gepäckband gelegt (manchmal auch als Sperrgepäck).

Checkliste Handgepäck fürs Fliegen mit Baby

Checkliste Handgepäck fürs Fliegen mit (Klein-)Kind:

Am Flughafen mit Baby

An fast allen Flughäfen gibt es mehr oder weniger schöne Still- und Wickelräume, in denen ihr euer Baby oder Kleinkind komfortabel wickeln könnt.

Mein Tipp: Seid rechtzeitig vor dem Flug am Flughafen, damit ihr euch in Ruhe orientieren und entspannt einen schönen Platz zum Wickeln oder Stillen suchen könnt. Denn bist du entspannt, ist es auch dein Kind.

Mitgebrachte Flüssigkeiten sind normalerweise nach der Sicherheitskontrolle nicht erlaubt, jedoch wird für Babynahrung oder Getränke von Kindern eine Ausnahme gemacht. Abgepumpte Muttermilch, heißes Wasser zum Zubereiten von Babynahrung oder Brei dürfen durch die Sicherheitskontrolle. Auch Trinkflachen von (Klein-)Kindern mit ihrem Lieblingsgetränk sind kein Problem.

Der Sicherheitscheck variiert ebenfalls von Flughafen zu Flughafen. Ich hatte schon Kontrollen, bei denen das schlafende Baby im Kinderwagen liegen bleiben durfte, aber auch solche, wo ich es aufwecken musste, um alle Einzelteile (Kinderwagen, Trage, etc.) separat durchleuchten zu lassen.

An manchen Flughäfen, insbesondere im Ausland, haben Familien mit kleinen Kindern Priorität. Sie dürfen an der Schlange vorbei den „Fast Track“ durch Check-in und Kontrolle nehmen. Dadurch entsteht keine lange Wartezeit, in der die Kinder leicht „nörgelig“ werden.

Endlich fliegen mit Baby

Vor dem Start erhalten Eltern für ihr Baby einen kleinen Gurt, der im Elterngurt befestigt wird und zu Start und Landung angebracht wird. Damit kann das Baby während des Flugs gut geschützt auf Mamas oder Papas Schoß sitzen.

Jederzeit könnt ihr auch nach einem Kissen oder einer Decke fragen, um es eurem Baby oder euch selbst bequemer zu machen. Ich persönlich nehme immer meine eigene Babydecke mit, weil es im Flugzeug schon mal etwas kühler sein kann.

Start und Landung können wegen des Druckausgleichs für Babys möglicherweise etwas unangenehm sein. Babys können den Druckausgleich noch nicht selbstständig durch Schlucken herbeiführen, deshalb können sie einen schmerzhaften Druck auf die Ohren bekommen. Dagegen hilft Stillen, Fläschchen oder Schnuller geben. Durch das Nuckeln und Schlucken macht das Baby automatisch unbewusst einen Druckausgleich.

Die Flugzeugtoiletten verfügen über einen Wickeltisch, allerdings würde ich hier nur im größten Notfall wickeln. Der Tisch ist recht klein, es ist etwas zugig und generell sehr holprig. Falls aber ein Malheur passiert und dringend gewickelt werden muss, erfüllt er seinen Zweck.

Besonders für Kleinkinder kann ein Flug nach der anfänglichen Aufregung schnell eintönig werden. Auch Wartezeiten am Flughafen müssen überbrückt werden. Meine Empfehlung: Einiges zur Bespaßung der Kleinen mitnehmen, aber möglichst kompakt (siehe Checkliste)! Außerdem dürfen bei so viel Aufregung Snacks natürlich nicht fehlen!

Mein Geheimtipp: Gesunde Snacks für den „richtigen“ Hunger wie Apfel, belegte Brote etc.
Für Phasen, wenn die Stimmung zu kippen droht, eignet sich eine Geheimration an „Lieblingssnacks“ (Brezeln, Zwieback mit Schokolade o.ä.). Damit vergeht die Wartezeit am Gepäckband ruck zuck.

So macht Fliegen mit Baby und Kleinkind Spaß

Fliegen mit Baby und Kleinkind ist nicht per se komplizierter, es erfordert aber eine besonders gute Vorbereitung unter Berücksichtigung verschiedener Eventualitäten. Glücklicherweise werden Familien in fast allen Ländern mit besonderer Priorität behandelt und unterstützt! Wenn du dabei entspannt bleibst und nicht aus der Ruhe gerätst,  wird die Reise bestimmt perfekt.

Viel Spaß bei eurer ersten Flugreise!

Bilder : Unsplash und Pexels

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