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Serie: Mobilität in der Stadt – Carsharing für Familien

carsharing

JayMantri für Pixabay

Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

In unserer Serie zum Thema „Mobilität in der Stadt“ stellen wir euch nachhaltige Möglichkeiten vor, wie ihr als Familie schnell und einfach durch die Stadt kommt. Im ersten Teil der Serie haben wir euch das Lastenrad am Beispiel Stuttgart vorgestellt. Nun möchten wir das Thema Carsharing angehen.

Wie läuft das beispielsweise in Berlin? Da gibt es natürlich ein sehr gut ausgebautes Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Es gibt auch viele Lastenräder. Ich persönlich finde allerdings, dass Berlin zu einer der fahrradfeindlichsten Städte des Landes gehört. Vor allem mit Kindern ist das ein gefährlicher Drahtseilakt. Zu viele Autos, zu viele rücksichtslose Radfahrer.

Mit Kind werden einem dann auch schnell die Vorteile von Carsharing bewusst: Sei es ein Ausflug oder ein Großeinkauf. Welche Möglichkeiten es gibt, wie das Ganze funktioniert und, dass privates Carsharing auch eine feine Sache ist, erzählen wir euch hier.

Carsharing für Familien – ein Auto mieten

Eine Stadt wie Berlin ist, was den öffentlichen Nahverkehr angeht, sehr gut angebunden. Ohne Frage. Doch mit Kind, Kinderwagen, Wickeltasche und vielleicht noch vollen Einkaufstaschen kann es auch sehr anstrengend sein. Es gibt leider nicht an allen Bahnstationen Fahrstühle. Hilfsbereite Mitmenschen sind auch nicht immer vorhanden.

Ein Auto hat da durchaus Vorteile. Viele Familien können sich jedoch keinen PKW leisten. Andere brauchen nur ab und an ein Auto oder wollen aus  umwelttechnischen Gründen vielleicht kein eigenes.

In Berlin gibt es unzählige Carsharing-Anbieter, die auch auf Familien mit Kindern ausgelegt sind. Mit E-Autos fahrt ihr dann auch noch klimafreundlich durch die Stadt.

Share Now

Foto: © SHARE NOW

Share Now PKWs, früher Drive Now, sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Überall stehen die Fahrzeuge am Straßenrand und warten auf eine Fahrt. Und das ist gut so. Über die App könnt ihr euch den nächsten Wagen reservieren, mieten und losfahren. Abstellen dürft ihr ihn im gesamten Berliner Geschäftsgebiet. Bei Share Now führen allerdings nur die BMW Modelle einen Kindersitz für Kinder ab drei Jahren mit. Mit einem eigenen Sitz habt ihr dafür in jedem Fahrzeug des Unternehmens Isofix-Halterungen. Bei einem Trip mit Hin- und Rückfahrt funktioniert das super. Die Share Now-Kindersitze findet ihr im Kofferraum des Wagens, wenn sie der/die letzte Fahrer:in nicht auf dem Rücksitz zurückgelassen hat. 

Zu der Flotte gehören Kleinwagen, Cabrios und dicke Schlitten. Mittlerweile stehen auch Elektroautos zur Verfügung. Die PKWs sind im Minutentakt mietbar oder auch für 30 Tage am Stück. Übrigens: Im gesamten Geschäftsgebiet könnt ihr mit den Shae Now Wagen kostenfrei parken. 

stadtmobil Carsharing

Foto: © stadtmobil CarSharing

Stadtmobil Carsharing gibt es mittlerweile in 180 Städten, u. a. in der Region Berlin, Hannover, Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Rhein-Neckar, Stuttgart oder Trier.

Hier müsst ihr euch anmelden (einmalig 19 €). Dann könnt ihr zwischen verschiedenen Tarifen wählen. Beim „Standard FREE“  fällt eine Buchungsgebühr von 3 € an. Die weiteren Kosten setzen sich dann aus einem Zeit- und Kilometertarif zusammen. Bei allen folgenden Optionen zahlt ihr einen monatlichen Beitrag von 7 €.

„Standard“ eignet sich für Familien, die gelegentlich ein Auto benötigen. Die monatlichen Kosten sind gering und alles Weitere fällt günstiger aus, als beim „Free“-Tarif. Wer mehr als 15 Stunden im Monat ein Auto benötigt, der nutzt den „Profi“-Tarif. Die Nutzungskosten sind hier noch mal geringer.

Die Philosophie von stadtmobil ist es: die Anzahl privater Autos zu verringern und so die Städte vom Autoverkehr zu entlasten. Das verbessert auch die Lebensqualität und das Klima der Städte. Laut dem Unternehmen ersetzt jedes ihrer Fahrzeuge mehrere Privatautos. Zudem mietet ein Großteil der Nutzer die Wagen nur für Strecken, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu machen sind. 

Über die App könnt ihr euch einen PKW mieten. Die Autos stehen in der Regel an festen Stationen, dort holt ihr sie und stellt sie auch wieder ab. In einigen Stadtgebieten dürft ihr die Wagen in einem definierten „Bediengebiet“ abholen und abstellen. Die Fahrzeuge mit Kindersitz sind gekennzeichnet und über die Carsharing-App verfügbar. Babyschalen können im jeweiligen Standortbüro ebenfalls ausgeliehen werden.

Eine Besonderheit: Die stadtmobil-Fahrzeuge dürft ihr sogar für eine Urlaubsreise nutzen. Auch Fahrten ins Ausland sind möglich.

MILES

MILES bietet keine Kindersitze in seinen Fahrzeugen an. Alle Autos verfügen jedoch über eine Isofix-Halterung. Der Vorteil hier ist allerdings, dass ihr nicht pro Minute, sondern pro Kilometer zahlt (ab 0,98 €/km). Das hat in einer großen Stadt wie Berlin definitiv Vorteile. Da steht man ja durchaus gerne mal in einem Stau.

Auch mit MILES ist das Parken auf öffentlichen Straßen kostenlos. Ebenso sind Kosten für Tanken und Laden inklusive. Über die App findet ihr Partnertankstellen und Ladesäulen. Von Kleinwagen bis Transporter bietet die Fahrzeugflotte für jeden das ein passendes Auto. Elektroautos sind extra gekennzeichnet.

Wenn ihr beispielsweise zwischen Berlin und Potsdam pendeln müsst, habt ihr den Vorteil: Das Auto kann auch dort abgegeben werden. Auslandsreisen in die Nachbarländer: Niederlande, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Italien, Dänemark, Polen und Tschechien sind ebenfalls möglich.

cambio-CarSharing

Foto: © Nikolai Wolff / cambio

Die Fahrzeuge von cambio CarSharing findet ihr an den entsprechenden Carsharing-Stationen. Wenn ihr euch angemeldet habt (30 € Anmeldegebühr, für Studenten Rabatt), könnt ihr via App die nächste Parkstation finden und das Auto buchen. Das funktionier zum Beispiel auch für einen späteren Zeitpunkt. Die Autos gibt es in den Preisklassen XS, S, M und L. Vom Kleinstwagen bis zum Transporter ist da alles dabei. Tanken oder Laden ist mit der cambio-Tank- oder Ladekarte kostenlos.

Ihr könnt nach der Anmeldung zwischen verschiedenen Tarifen wählen. Der „Campus“-Tarif gilt für alle unter 26 und hier fällt keine monatliche Grundgebühr an. Beim „Basis“-Tarif fallen nur Kosten an, wenn ihr auch fahrt. „Aktiv“ lohnt sich bei 60 bis 250 km pro Monat und für Vielfahrer bietet sich „Comfort“ an. Bei den letzten beiden Tarifen müsst ihr jeweils eine Monatsgebühr zahlen.

In jedem fünftürigen cambio-Auto gibt es einen Kindersitz für Kinder zwischen drei und 12 Jahren. Wenn ein weiterer Sitz benötigt wird, erhaltet ihr den in der Geschäftsstelle.

SnappCar

Bei SnappCar handelt es sich eher um eine Plattform, statt ein Carsharing-Unternehmen. Auf dieser Plattform könnt ihr Autos von Privatpersonen leihen. Jeder Nutzer wird von SnappCar überprüft und die Auswahl der Autos ist natürlich enorm. Die Plattform ist mittlerweile sogar in Schweden verfügbar,

Privates Carsharing

Vielleicht wollt ihr euch nicht mit großen Carsharing-Unternehmen auseinandersetzen. Oder die Kosten-Nutzen-Kalkulation passt für euch nicht. Wie wäre es mit privatem Carsharing? Eventuell habt ihr eine befreundete Familie in eurer Nähe, die ebenfalls nur ab und an ein Auto benötigt und dafür eigentlich keinen eigenen Wagen anschaffen will. 

In der Regel besitzt eine Familie das Auto und teilt es mit anderen. Wichtig ist hier natürlich, dass mit allen genau geklärt wird, wer wann das Auto nutzen kann.

Vielleicht ist ein Vertrag nötig. Die Kfz-Versicherung muss entsprechend abgeschlossen werden – für alle Fahrer:innen muss ein Versicherungsschutz bestehen. Außerdem solltet ihr genau festhalten, wer wann für mögliche Schäden aufkommt. Tipps zum Teilen oder Verleihen eines Autos, wie auch eine Vertragsvorlage, findet ihr direkt hier beim ADAC.

Kindersitz mieten

Ihr möchtet euch gerne ab und an ein Auto leihen und besitzt keinen eigenen Kindersitz? In Berlin und anderen Städten gibt es Kindersitzvermietungen. 

Familie Bär vermietet in Berlin verschiedene Autositze für Kinder. Es gibt Babyschalen, Reboarder und Folgesitze, eventuelle Basisstationen natürlich inbegriffen. Die Sitze werden nach jeder Miete auf ihre einwandfreie Funktion und Sicherheit überprüft. Die Kosten belaufen sich auf eine Bereitstellungsgebühr sowie 2 € Leihgebühr pro Tag.

Fazit

Carsharing ist eine gute Alternative, wenn ihr euch nachhaltig durch die Stadt und das Umland bewegen wollt. Es ist auch eine gute Sache, wenn ihr keine Lust habet, mit Tüten, Taschen und Kinderwagen durch den Stadtjungel zu gondeln. Und mit einem Elektroauto bewegt ihr euch dann sogar nachhaltig. Nur mit der Babyschale oder dem Kindersitz müsst ihr ein wenig planen.

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